Bremens Wochenmärkte verlieren schleichend an Attraktivität. Der verantwortliche Großmarkt Bremen jedenfalls sucht händeringend neue Marktbeschicker. Auch der Findorffmarkt ist betroffen. Denn den Wochenmarktbetreibern fällt es schwer, Nachwuchs zu finden. Gegen das Angebot der Billig-Supermärkte, von Mega-Einkaufszentren und des Internethandels kommen die Händler immer seltener an. Der Erfolg eines Marktes hängt von vielen Faktoren ab und bedarf eines guten Zusammenspiels aller Akteure. Statt Verbote müssten Anreize her, den Findorffmarkt wieder attraktiver zu machen und neue Marktstände für den Markt zu gewinnen. Leben in Findorff fordert vom Senat mehr zu tun für die Verbesserung der Attraktivität des Findorffmarktes und der Märkte in Bremen als wesentlichen Handelsplatz für Produkte der ländlichen Regionen Bremens.
Zu unserem 6 Punkte Programm zur Förderung der Wochenmärkte in Bremen gehören insbesondere folgende Maßnahmen:
Lesen Sie dazu auch den aktuellen Artikel im Weser Kurier zur Situation der Wochenmärkte in Bremen. mehr...
Die Diskussion um die neue Parkregelung für den Findorffmarkt und unser 6 Punkte Programm für die Verbesserung der Attraktivität der Märkte in Bremen schlägt Wellen – und das spiegelt sich aktuell auch in der Medienresonanz wider; bspw. in vier Artikeln im Weser Kurier »Protest auf dem Findorffmarkt«, »Leute, geht auf den Markt!«, »Maßgeschneiderte Lösung für den Findorffmarkt« und »Probezeit für Marktwagen«. Bremens Wochenmärkte verlieren schleichend an Attraktivität, das hat inzwischen – im Gegensatz zu einigen Lokalpolitikern – auch der verantwortliche Großmarkt Bremen erkannt und sucht dringend neue Marktbeschicker. Denn den Wochenmarktbetreibern fällt es schwer, Nachwuchs zu finden. Auch der Findorffmarkt ist betroffen. Statt weiterer Parkverbote müssen Anreize her, den Findorffmarkt wieder attraktiver zu machen und neue Marktstände zu gewinnen. Denn die Förderung des Wochenmarktes wäre einmal echte Wirtschaftsförderung und ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität im Stadtteil. Infos zur Gesamtsituation der Märkte bietet dazu jetzt auch ein aktueller »buten un Binnen« Beitrag von Sonntag, dem 6. März 2016, indem sich Karsten Nowak von der Handelskammer Bremen und Uwe Kluge als Geschäftsführer des »Grossmarkt Bremen« öffentlich zur Situation der Bremer Märkte äußern.
Seit fast 70 Jahren bietet der Findorffmarkt ein einzigartiges, persönliches und regionales Einkaufserlebnis für alle Generationen. Mit rund 100 Händlern ist der größte Wochenmarkt in Bremen ein Treff- und Anziehungspunkt weit über Findorf hinaus. Wochenmärkte sind wichtig als Ort der nachbarschaftlichen Begegnung. Und sie sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Besonders auch der Findorffer Einzelhandel profitiert von belebten Markttagen auf dem Markt. Die Förderung des Wochenmarktes wäre daher ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität im Stadtteil sowie eine konkrete Unterstützung mittelständischer Unternehmen.
Der Findorffer Beirat hat jetzt dem Vorschlag für eine neue Parkregelung auf dem Findorffmarkt zugestimmt. Die nun vorgelegte alternative Lösung kommt den Marktbetreibern entgegen, die ihre Marktwagen auf einer begrenzten Teilfläche auch außerhalb der Marktzeiten stehen lassen können: Ab dem 1. April 2016 dürfen im Bereich zwischen Jugendzentrum und Marktbunker nur noch PKW parken. Auf der Mittelfläche hinter dem Bunker können die Verkaufswagen und Anhänger der Marktleute auch außerhalb der Markttage stehen bleiben. Diesen Kompromissvorschlag hatte das Amt für Straßen und Verkehr gemacht, nachdem Findorffer Marktbetreiber und zahlreiche KundInnen gegen das ursprünglich geplante Parkverbots für die Marktwagen heftig protestiert hatten. Die Ausnahmeregelung soll probeweise ein Jahr lang gelten.
Wir trafen Marie Pigors, die Initiatorin des Protestes gegen die ursprünglich geplanten Parkregelungen, am Stand vor Ort auf dem Findorffmarkt. Sie hatte für unser Stadtteilportal einen engagierten »Zwischenruf« verfasst, um die Beweggründe für den Protest darzulegen. Gemeinsam mit Wolf Süß, Inhaber des 1951 in Findorff gegründeten Unternehmens Fisch Feinkosthandel, vertritt sie zukünftig als neu gewählte Sprecherin auch offiziell die Interessen der Findorffer Marktbeschicker.
Findorff aktuell: Moin, Moin! Es ist Markt und die Sonne scheint. Sie sind jetzt zu den SprecherInnen für die Findorffer Marktleute gewählt worden. Was war Ihre persönliche Motivation, diese »Wahl« anzunehmen?
Marie Pigors und Wolf Süß: »Als MarktsprecherInnen vorgeschlagen zu werden, haben wir persönlich als Anerkennung für die Arbeit der letzten Wochen und Monate genommen. Es klingt vielleicht etwas übertrieben, aber wir empfinden es als Ehre und freuen uns sehr über das Vertrauen, dass uns unsere Kollegen entgegen bringen – zumal die meisten ja deutlich älter sind als wir und sehr viel länger auf dem Markt stehen.«
Findorff aktuell: Welche Ziele haben Sie für die Märkte in Bremen?
Marie Pigors und Wolf Süß: Kurzfristig haben wir ganz konkrete Dinge, die wir ändern möchten: zum Beispiel den antiken Internetauftritt für den Findorffmarkt neu gestalten und unsere Angebote für neue Zielgruppen zugänglicher machen. Vor allem sollen auch junge Menschen und Familien die Vorteile erkennen und genießen, die das Einkaufen bei uns im Vergleich zu den Supermärkten und Discountern hat. Auch der von Leben in Findorff vorgestellte 6-Punkte-Plan wird bei uns bereits lebhaft diskutiert!«
Findorff aktuell: Die neuen Parkregelungen für den Findorffmarkt sind seit der letzten Beiratssitzung vom Tisch. Sie haben dafür sehr gekämpft und 2.000 Unterschriften von KundInnen des Findorffmarkts gesammelt. Wie sieht die neue Lösung aus, was bedeutet sie für den Findorffmarkt und sind Sie zufrieden?
Marie Pigors und Wolf Süß: »Die Kompromisslösung beinhaltet, dass die Teilfläche vor dem Bunker weiterhin außerhalb der Marktzeiten öffentlicher Parkplatz bleibt. Das heißt, die Markthänger können dort weiterhin stehen und wir müssen uns untereinander gut abstimmen, damit keiner sich gegenseitig blockiert, da die Grundfläche natürlich sehr viel kleiner ist als vorher. Die Fläche zwischen Bunker und Jugendzentrum wird umgewidmet, so dass in Zukunft nur PKW dort parken dürfen. Natürlich hätte es einfachere Lösungen geben können, wenn wir vorher überhaupt gewusst hätten, dass sich jemand an uns stört, aber wir sind zuerst einmal sehr erleichtert, dass nun noch eine Lösung gefunden werden konnte.«
Findorff aktuell: Muss man den Beirat nicht sehr dafür loben, dass dieser den starken Bürgerprotest gegen die ursprünglich geplanten Parkregelungen jetzt nahezu einstimmig berücksichtigt hat und und insgesamt für die Zukunft ein guter Kompromiss gefunden wurde?
Marie Pigors und Wolf Süß: »Ohne die großartige Unterstützung der KundInnen sowie die offenen Ohren und bürgernahe Kompromissbereitschaft einiger Beiratsmitglieder hätten wir das niemals erreicht! Dafür sind wir sehr dankbar und freuen uns darüber – und das mindestens dreimal die Woche, immer wenn wir morgens zur gewohnten Zeit auf den Markt kommen und unsere Stände auf und später wieder abbauen!«
Findorff aktuell: Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen als zukünftige VertreterInnen der Findorffer Marktleute viel Erfolg.
Seit 1948 findet im Herzen des Stadtteils der Findorff-Markt statt. Mit seinem reichhaltigen Angebot und einer netten Marktatmosphäre gehört der Besuch des Marktes für viele zum Wochenprogramm. Dienstags, donnerstags und samstags kommen hier Bremer aus allen Stadtteilen und sogar aus dem Umland auf dem Marktplatz zwischen Eickedorfferstraße und Neukirchstraße, um sich mit frischen Produkten einzudecken. Mit über 100 Händlern ist der Markt in Findorff der größte Wochenmarkt in Bremen. Eine davon ist Aenne Lindemann. Sie ist seit 50 Jahren auf dem Findorffmarkt und eine Art Findorffer Marktaushängeschild. Und das Angebot ist groß: Blumenstände, Metzger, Bäcker, Obst-, Gemüse- und Fischhändler bieten hier ihre, größtenteils regionalen, Produkte an. Neben der Qualität und der Vielfalt des Angebots ist es vor allem auch die besondere Atmosphäre dieses Marktes erwähnenswert. Der Findorffer Wochenmarkt ein Treff- und Anziehungspunkt und ein Wahrzeichen für den Stadtteil.
Findorffmarkt an der Neukirchstraße
Öffnungszeiten:
Dienstag und Donnerstag 8:00 bis 13:00 Uhr
Samstag 8:00 Bis 14:00 Uhr
Weitere Informationen auf www.findorffmarkt-bremen.de