SPIELSTRASSEN

Die Straße als öffentlicher Raum


Mehr Platz für Kinder: Spielstraßen für Findorff !

In Findorff gibt es wenig Spielflächen, Spielstraßen können Abhilfe schaffen.
In Findorff gibt es wenig Spielflächen, Spielstraßen können Abhilfe schaffen.

Heute dient die Straße fast überall ausschließlich als Verkehrsraum für Fahrzeuge. Spielende Kinder und auch plaudernde Erwachsene sind aus dem Straßenbild weitgehend verdrängt. Viele Kinder und ihre Eltern wünschen sich aber genau das: Spielen vor der Haustür! Gerade Findorff ist mit wohnungsnahen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche unzureichend ausgestattet. Vor allem in den dicht bebauten Ortsteilen Findorff-Bürgerweide und Regensburger Straße liegt die Versorgungsquote mit jeweils nur einem bzw. zwei öffentlichen Spielplätzen bei lediglich 16 % und 30 %. Auch in Findorff wächst daher das Interesse an mehr Spielräumen: In der Brandtstraße, in der Geibelstraße und in der Holzmindener Straße wünschen sich AnwohnerInnen, dass ihre Straße wenigstens für ein paar Stunden in der Woche gespielt werden darf. Mehr Spielstraßen empfiehlt auch das Stadtteilkonzept Findorff. Die Einrichtung von temporären Spielstraßen ist eine seit Jahren erfolgreich praktizierte Möglichkeit, die das Spielen der Kinder an bestimmten Nachmittagen in bestimmten Straßen ermöglicht und relativ kostengünstig ist. Auf den temporären Spielstraßen dürfen Sport und Spiel stattfinden: mit Ballspielen, Skateboarden, Inline-Skatern, Kästchen-Hüpfen, Federball, Spielen auf der Bewegungsbaustelle und vieles mehr. Wenn eine Straße oder ein Straßenabschnitt zu einer temporären Spielstraße erklärt wird, wird diese in den Sommermonaten an einem Nachmittag in der Woche für zum Beispiel drei Stunden gesperrt. In dieser Zeit dürfen keine Autos und Fahrräder dort fahren oder geparkt werden. In Notfällen oder bei anderen dringenden Ereignissen werden natürlich Ausnahmen gemacht.

 

Wie kann eine temporäre Spielstraße eingerichtet werden?


Es sollte sich eine kleine Gruppe von Nachbarn und Interessierten zusammenschließen, die sich um die Organisation kümmert. Notwendig sind als erstes das Informieren aller Nachbarn und die Sammlung von Unterschriften (es sollte eine deutliche Mehrheit vorliegen). Es müssen die Finanzierung der Straßenschilder (z.B. durch den Stadtteilbeirat oder den Förderfonds »SpielRäume schaffen«) gewährleistet und die Anträge beim Stadtteilbeirat und dem Amt für Straßen und Verkehr gestellt werden. Außerdem sollten Zuständigkeiten während der Spielnachmittage und Ansprechpersonen festgelegt werden.

 

Der Verein SpielLandschaftStadt e.V. gibt Hilfestellung und begleitete das Projekt  u.a. mit der Moderation von Anwohnerversammlungen und ist mit dem BewegungsErnährungsMobils bemil auf den temporären Spielstraßen anwesend. Kontakt und Informationen unter www.spiellandschaft-bremen.de.

 

Lesen Sie dazu auch den Beitrag von Suse Lübkers in unserer neuen  »Zwischenruf«: 
Findorff - ein »Dorf« für Groß und Klein ?!