Nach dem Umbau der Münchener Straße haben Fußgänger und Radfahrer mehr Platz bekommen, über 40 neue Bäume verbessern die Aufenthaltsqualität und das Stadtklima, rund 130 Fahrradbügel wurden neu aufgestellt. Mehr zur feierlichen Einweihung unten und in einer Pressemitteilung des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr...
Urban Gardening oder Stadt-Natur ist derzeit in aller Munde, in die Städte soll mehr Grün einziehen. Die einen wollen das mit »Seedbombs« (Saatbomben) erreichen, andere nutzen Brachflächen, um
sie mit vielen Gleichgesinnten in Gärten für alle zu verwandeln. Einen anderen Weg geht die Stadt Bremen mit so genannten »Grünpollern«, schreibt jetzt das »marktblatt«. mehr...
Und in der Jubiläumssendung vom Westendradio spricht urban gardening-Expertin Rike
Müller über die Bremer Grünpoller und über urban gardening in der Stadt. Nachzuhören hier. mehr...
Alle Informationen zu den Bremer Grünpollern - hier mehr...
Zu einer lebenswerten zukunftsfähigen Stadt gehören lebendige und attraktive Straßen und Plätze. Gerade in Zeiten des Klimawandels müssen diese künftig dazu beitragen, unser Stadtklima zu verbessern. Die Münchener Straße in Findorff soll erstmals „klimaangepasst“ gebaut und ein Vorbild für neue Straßen in Bremen werden - mit Versickerungspflasterung und Regensammelmöglichkeiten für häufiger vorkommende Starkregenereignisse. Die Neugestaltung der Münchener Straße ist zu begrüßen. Doch für ein echtes Klima-Modellprojekt fehlt es an Grün und Aufenthaltsqualität: Große Pflasterflächen sind wenig einladend und alles andere als „klimagerecht“. Die Baumscheiben und Wurzelräume sind zu klein für große Bäume. Die „Freiraumqualität“ lässt erheblich zu wünschen übrig.
Wir fordern
Der Umbau der Münchener Straße in Findorff hat begonnen – und wird voraussichtlich bis Oktober 2015 dauern. Fußgänger und Radfahrer bekommen künftig mehr Platz, fast 50 neue Bäume werden die
Aufenthaltsqualität und das Stadtklima deutlich verbessern (weitere Infos zum klimagerechten Umbau siehe unten), rund 130 Fahrradbügel (!) werden neu aufgestellt. Die Straße muss für die Dauer
der Bauarbeiten abschnittsweise voll gesperrt werden. Die Buslinie 28 wird während der gesamten Bauphase umgeleitet. Geplant sind sieben Bauabschnitte: Begonnen wird mit den Bauarbeiten zwischen
Nürnberger und Würzburger Straße. Alle Anwohner werden rechtzeitig per Schreiben informiert. Alle Informationen zum Projekt, zu Sperrungen, Bauzeiten und zur Umleitungsstrecke der Linie 28 finden
Sie hier...
Das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) hat einen anschaulichen Flyer herausgegeben. Infos unter www.asv.bremen.de oder hier zum download:
Der „klimagerechte“ Rückbau der Münchener Straße in Findorff kommt. Die zuständige Deputation wird Haushaltsmittel in Höhe von rund 2,4 Mio. Euro für die komplette Neugestaltung der Straße freigegeben: Fußgänger und Radfahrer bekommen künftig mehr Platz, fast 50 neue Bäume werden die Aufenthaltsqualität und das Stadtklima hier deutlich verbessern. Die bisher überbreite Fahrbahn wird auf Normalmaß reduziert und für den Radverkehr werden beidseitig Fahrradstreifen eingerichtet. Zum ersten Mal in Bremen soll die Straße zudem „klimaangepasst“ gebaut werden – mit Versickerungspflasterung und Regensammelmöglichkeiten für künftig häufiger vorkommende Starkregenereignisse und mehr Raum für Bäume, die für ein gutes Klima sorgen und im Sommer Schatten spenden.
Fahrbahn, Parkplätze und Baumbeete dienen so als Rückstauraum für Niederschläge, was auch als ein Beitrag zur Vorbeugung von Überflutungen der Keller dient. „Die geplante Neugestaltung ist ein echtes Modell für zukunftsgerechte Stadtgestaltung - zudem ein Erfolg für alle, die sich trotz vieler Rückschläge für die Verbesserung an der zentralen Verkehrsachse eingesetzt haben“, freut sich Leben in Findorff. LiF hatte sich seit langem für den Rückbau der Straße stark gemacht und zuletzt im September 2012 mit einem Aktionstag.
Das Projekt KLAS entwickelt Maßnahmen und Konzepte zur Anpassung an den Klimawandel in Bremen. mehr...
Mehr auch im Weser-Kurier.
Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer, sichere Schulwege und mehr Aufenthaltsqualität, bevor die letzten Geschäfte schließen – das wollen Oberschule Findorff, Leben in Findorff (LiF) und Umwelt- und Verkehrsorganisationen erreichen. Dafür malten und klebten SchülerInnen der Oberschule am AKTIONSTAG Ihre eigenen Radfahrstreifen, Liegestationen machten aus der Münchener Straße für kurze Zeit einen gemütlichen Ort, und manch´ einer nutzte den Zebrastreifen für ausgiebige Spaziergänge. Daneben boten ADFC, LiF, CAMBIO und BUND Informationen, wie die Münchener Straße attraktiver und sicherer werden kann. Denn aus der einst attraktiven Einkaufsstraße ist eine überbreite und unattraktive Durchgangsstraße geworden, die Autofahrer zum Rasen einlädt und Fußgänger und Radfahrer gefährdet. Die geringe Aufenthaltsqualität ist auch für die vor Ort ansässigen Geschäfte ein massives Problem.
Die letzten Fachgeschäfte stehen vor dem Aus oder sind bereits geschlossen. Ziel muss es daher sein, die Münchener Straße als Standort für Einzelhandel und Dienstleistungen und für Neuansiedlungen wieder attraktiver zu machen, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und die Verkehrssicherheit insbesondere für den nicht motorisierten Verkehr zu erhöhen.
ADFC, BUND, LiF und die Oberschule Findorff setzen sich für einen angemessenen Rückbau der Münchener Straße ein. Die Maßnahmen ließen sich bereits mit relativ geringen finanziellen Mitteln und ohne einen kompletten Neubau umsetzen, indem beispielsweise die Radwege nicht neu gebaut, sondern als Schutzstreifen auf der Fahrbahn kostengünstig angelegt werden, eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingerichtet wird und neue Car-Sharing-Stationen einen Beitrag zur Reduzierung des Parkdrucks und der Neuordnung des Parkraums leisten.