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BAU & STADTENTWICKLUNG

Traditionsunternehmen Gestra wird verkauft


Ungewisse Zukunft für den Standort Findorff

Das Findorffer Traditionsunternehmen GESTRA soll verkauft werden. Nach Informationen von www.findorffaktuell.de soll der US-Konzern Flowserve, zu dem die GESTRA AG seit 2002 gehört, konkrete Verkaufsverhandlungen aufgenommen haben. Unter den Kaufinteressenten sollen sowohl Finanzinvestoren als auch Industriekonzerne sein. GESTRA-Chef Lutz Oelsner gegenüber www.findorffaktuell.de  »Wir sind in einem Verfahren und prüfen unterschiedliche Szenarien, auch einen möglichen Verkauf des Unternehmens. Eine Entscheidung gerade dazu ist aber noch nicht getroffen. Die Verkaufsverhandlungen seien bereits in einer konkreten Phase. Das berichtet auch ein Insider eines Finanzdienstes. Unter den Kaufinteressenten sollen sowohl Finanzinvestoren als auch Industriekonzerne sein. Der Verkaufspreis soll bei bis zu 180 Millionen Euro liegen.

 

Leben in Findorff sorgt sich um die die Zukunft des Unternehmens und um die rund 400 Arbeitsplätze. Zuletzt im April 2016 hatten Mitarbeiter der GESTRA gegen den bereits geplanten Stellenabbau am Standort Findorff demonstriert. Rund 40 von 400 Stellen sollten nach damaligen Informationen in den kommenden zwei Jahren gestrichen werden. Schlagzeilen hatten vor Jahren auch die Umzugspläne von GESTRA gemacht. Doch die Pläne liegen seit längerem auf Eis. Eigentlich wollte die GESTRA AG schon 2012 Findorff verlassen und in eine neue, moderne und größere Fabrik im Technologiepark an der Universität umziehen. Das hätte die Chance auf einen neues Quartier mitten in Findorff eröffnet. Um die weitere Entwicklung des GESTRA-Geländes - zwischen Münchener und Hemmstraße gelegen - zu gestalten, wurde seinerzeit ein aufwändiger städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt.

 

GESTRA stellt im wesentlichen Ventile für Industrieanlagen her, insbesondere für Energie- und Wärmeanlagen oder Chemieparks. Gegründet wurde GESTRA bereits 1902 von Gustav Friedrich Gerdts. 1983  erfolgte die Umwandlung zur Gestra AG und der Börsengang. Nach diversen Umfirmierungen wurde die Firma Im Jahr 2002 vom texanischen Konzern Flowserve aufgekauft und eingegliedert. Jetzt passt die Sparte offenbar nicht mehr in die Strategie der Muttergesellschaft. Im vergangenen Jahr machte GESTRA einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro.

GESTRA Quartier


Umzug auf der Kippe

 

Der Umzug von GESTRA aus Findorff in das Technologiepark an der Uni steht auf der Kippe. Das berichtet der Weser Kurier - siehe unten. Der Weg für das Bauprojekt hätte nun nach jahrelangen Verzögerungen frei sein sollen. Doch inzwischen haben bei der Konzernmutter Flowserve neue Manager das Sagen. Gestra-Chef Oelsner spricht von einem Strategiewechsel: „Es wird alles noch mal genau hinterfragt und geprüft, wofür man Investitionsmittel ausgeben will. In dieser Phase sind wir gerade.“ Die Entscheidung für ein neues Domizil wäre aus Sicht der Arbeitnehmervertretung „schon ein klareres Zeichen, wo es mit dem Unternehmen hingehen soll". Die Produktionsabläufe ließen sich in einem neuen modernen Gebäude effizienter gestalten. Auch verbesserte Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, etwa im Bereich Klima- und Lärmschutz, könnten mit einem Neubau leichter umgesetzt werden. www.weser-kurier.de

GESTRA Umzug offen


Wohnungsbaupläne weiterhin aktuell

Vorrangig: Wohnungen auf dem GESTRA-Gelände
Vorrangig: Wohnungen auf dem GESTRA-Gelände

Die Umzugspläne von GESTRA an den neuen Standort an der Uni liegen zwar offiziell auf Eis, doch plant die Stadt weiter mit dem Standort im Zentrum Findorffs für den Wohnungsbau. Das GESTRA-Gelände ist eines von über 30 zentrumsnahen Wohnbauflächen, die "vorrangig entwickelt" werden sollen. Damit besteht weiter die Hoffnung, dass es mit dem lange geplanten Wohnungsbauprojekt dieses Jahr doch noch losgehen kann. Mehr unter www.wohnbauflaechen30plus.de

 

Zwischenzeitlich hatten Altlasten auf dem Gelände für eine lange Planungspause gesorgt: Bei Untersuchungen hatte sich herausgestellt, dass Grundwasser und Boden am Findorffer Gelände mit Altlasten verseucht sind. Nach Angaben der Umweltbehörde handelt es sich bei den Schadstoffen um leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe (LHKW), die etwa bei Reinigungsprozessen, zum Beispiel bei der Entfettung von Maschinen, anfallen. Klar scheint inzwischen, dass GESTRA nicht direkt verantwortlich für die Verunreinigungen ist und damit auch keine mögliche Haftung auf einen Investor zukäme. Dennoch liegen die Umzugspläne seitens der amerikanischen Konzernmutter Flowserve z.Z. noch auf Eis.

 

Einen ernsthaften Kaufinteressenten für das Findorffer Grundstück gibt es zwar. Doch angesichts der Entwicklungen wurden die Umzugspläne bisher nicht umgsetzt - siehe dazu auch GESTRA-Chef Oelsner im Weser Kurier. Eigentlich wollte die GESTRA AG schon in 2012 in eine neue, moderne und größere Fabrik im Technologiepark an der Uni umgezogen sein. Ein 36.000 Quadratmeter großes Areal wurde dort vor mehr als vier Jahren reserviert. Weitere Informationen zu den bisherigen GESTRA Planungen und der neuen Findorffer Mitte finden Sie hier...

 

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Wohnungsbausteckbrief Gestra 2014
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Beispielhaft


Senator will energetische Standards

 

Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr will für Bauprojekte auf dem Gestra-Gelände beispielhafte energetischen Standards entwickeln. Für entsprechende Lösungen sollen alle in Betracht kommenden Möglichkeiten nutzt werden. Das geht aus der Antwort des Senators auf die Anfragen des Findorffer Beirats hervor. Der Beirat hatte den Senat kürzlich aufgefordert, auf dem GESTRA-Gelände ein Konzept zur energetischen Stadtsanierung über ein neues Programm zu fördern.

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Beirat Antrag GESTRA Energiekonzept 12.2011
Antrag Beirat Findorff - GESTRA - KfW-Fö
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Findorffer Mitte


Planaufstellung beschlossen

Modell der neuen Findorffer Mitte
Modell der neuen Findorffer Mitte

Die Aufstellung eines Bebauungsplans für das GESTRA-Gelände ist beschlossen (Beschluss siehe unten). Die Stadt und Flowserve/GESTRA haben dabei für das weitere Verfahren wie für die Abstimmung mit künftigen Investoren eine enge Zusammenarbeit verabredet. Eigentlich war der Umzug von GESTRA/ Flowserve an den neuen Standort im Technologiepark Universität Süd bereits für 2012 geplant. Doch der verzögert sich weiter. Die Gründe: Ungeklärte Altlasten auf dem Findorffer Gelände.

 

Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa hat gegenüber der Firma GESTRA zum Planaufstellungsverfahren eine Absichtserklärung abgegeben, um der Firma die Suche nach Investoren zu ermöglichen und Planungssicherheit zu schaffen. Leben in Findorff begrüßt insbesondere, dass sich die Beteiligten im Rahmen dieser gemeinsamen Erklärung auch auf die Umsetzung eines Energiekonzepts verständigt haben. „Wir haben von Beginn des GESTRA-Planungsprozesses an auf die Notwendigkeit eines solchen Energiekonzepts hingewiesen. Gerade vor dem Hintergrund der CO2-Reduktionsziele des Bremer Klima- und Energieprogramms KEP 2020 sind bei Neubauten höchste energetische Standards einzuhalten", so Ulf Jacob, Sprecher von Leben in Findorff. Die Chance, energieeffizientes und klimaschonendes Bauen und Wohnen modellhaft umzusetzen, sollte auf dem GESTRA-Gelände genutzt werden, d.h. hohe energetische Standards, verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, Nahwärme-Konzept: siehe Eckpunkte. Die Bremer Energie- Konsens GmbH ist in der Lage und bereit, hier zu fördern.

 

Die Firma wollte nach bisherigen Plänen 2012 Findorff in Richtung Technologiepark Universität verlassen. Das neue rund rund 35.000 qm große Grundstück liegt südlich der Hildegard-von-Bingen-Straße, östlich der Otto-Hahn-Allee und nördlich der Eisenbahnstrecke Bremen – Hamburg. Um die weitere Entwicklung des GESTRA-Geländes in Findorff - zwischen Münchener und Hemmstr. gelegen - zu gestalten, wurde der Wettbewerb durchgeführt, an dem Ortspolitik, Ortsamt, bremische Behörden sowie Vertreter der Wirtschaft und auch "Leben in Findorff" vertreten waren. Ziel ist, zu einer neuen städtebaulichen Struktur für diesen Ort zu gelangen. Der favorisierte Entwurf dient als Grundlage für die weitere Entwicklung des Gebiets. Insgesamt eine sehr erfreuliche Entwicklung, denn dieses Verfahren ist ein freiwilliges und in dieser Transparenz ziemlich einmalig in Bremen.

 

Auch ist es gelungen, einige unserer wichtigsten Forderungen bei den Planungen durchzusetzen: 

  • der Schwerpunkt künftiger Nutzungen liegt im Bereich des Wohnens
  • Freiflächen sollen entwickelt werden, die (..) Aufenthaltsqualitäten bieten.
  • neu Durchwegungen sollen geschaffen werden
  • Einzelhandels-Nutzungen sollen das Angebot ergänzen, Vorzugsweise kleine Ladeneinheiten mit nahversorgungsrelevanten Sortimenten bis 800 m² Verkaufsfläche
  • Insgesamt soll ein breites Spektrum an Wohnungstypologien angeboten werden, um das Stadtteilzentrum für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen - auch für generationsübergreifendes Wohnen - attraktiv zu machen.

 

Artikel in der Nordwest Zeitung

Artikel in der TAZ

Weitere Informationen zum städtebaulichen Wettbewerb

Radio Bremen buten+binnen

 

 

Geplant


Neues GESTRA Gelände an der Universität

Das neue rund 35.000 qm große Grundstück liegt südlich der Hildegard-von-Bingen-Straße, östlich der Otto-Hahn-Allee und nördlich der Eisenbahnstrecke Bremen – Hamburg. Für das "alte" GESTRA-Gelände in Findorff ist derweil die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Die Stadt und GESTRA haben für das weitere Verfahren wie für die Abstimmung mit künftigen Investoren eine enge Zusammenarbeit verabredet. Leben in Findorff begrüßt insbesondere, dass sich die Beteiligten im Rahmen dieser gemeinsamen Erklärung auch auf die Umsetzung eines Energiekonzepts verständigt haben. 

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Wie geht es weiter auf der GESTRA?


Bremens Baudirektor im Interview

Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing gibt im Interview mit dem WK Antwort zur Zukunft des Gestra-Areals: Wie wird es dort einmal aussehen? Kann der zukünftige Eigentümer dort nach Belieben schalten und walten? Und wann werden die ersten Bewohner auf dem Gelände einziehen? Hier das ganze Interview:


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110210_WK_GESTRA_Umzug_Hoeing_Interview.
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TAZ Artikel zur GESTRA


Vorbild für die Planung Klinikum Mitte

TAZ Bremen am 2.12. zum Umzug von GESTRA und das kooperative Beteiligungsverfahren: Seit Monaten laufen die Diskussionen. Die erste Befürchtung: Der Konzern könnte die Fläche meistbietend an ein Einzelhandels-Konzern verkaufen. Die Sorge muss sich niemand mehr machen. In einem "für Bremen vorbildlichen Beteiligungsverfahren", sagt Ulf Jacob, der Sprecher der Initiative "Leben in Findorff", habe die Firma mit den Vertretern des Stadtteils ein Modell für die Zukunft des Geländes entwickelt. Vorbildlich, so Jacob, sei dieser Prozess insbesondere für das Gelände, das beim Klinikums Mitte frei werden soll.

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Planaufstellungsbeschluss BPlan Gestra-Gelände 4.11.2010
17_429 Bebauungsplan Gestra 2425.pdf
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Bremer Auswandererhallen


Historische Mißler-Halle © Schwarzwälder
Historische Mißler-Halle © Schwarzwälder

Ab 1906 wurden auf dem Gelände die „Bremer Auswandererhallen“ auch „Missler-Hallen“ genannt -  errichtet, die zeitweise bis zu 3000 Menschen gleichzeitig beherbergten. In den 1920er Jahren waren hier zuerst die Sicherheitspolizei, ab 1930 der Reichsarbeitsdienst kaserniert. 1933 dienten die Hallen ein halbes Jahr als Konzentrationslager für politisch Verfolgte. mehr...